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Akropolis. ATHEN. 82. Route. 541 worden zu sein; in kaum zehn Jahren war also das Wunderwerk
mit 98 Säulen, etwa 50 lebensgroßen Statuen für die Giebelfelder,
einem ca. 160m langen Figurenfries, mit 92 Metopen und endlich
dem über 13m hohen Goldelfenbeinbild der Athena, vollendet.

Auf dem mächtigen dreistufigen Unterbau, dessen Stylobat
(S. 539) 69,51 × 30,86m mißt, stehen 46 durchschnittlich 10,43m hohe
dorische Säulen, je 8 an den Fronten, je 17 an den Langseiten. Auf
den Säulenplinthen ruht der einteilige Architrav, das Epistyl, auf
diesem wieder der Triglyphenfries, der eigentümlichste Teil der
dorischen Bauart (pfeilerartige, kannelierte Triglyphen im Wechsel
mit Reliefplatten, den Metopen). Darüber springt das Kranzgesims
oder Geison vor. Die Triglyphen, die Tropfenplatten am Geison
und die ihnen entsprechenden Tropfenleisten unter jeder Triglyphe
waren einst blau, der Grund der Metopenreliefs blau oder rot, die
Unterfläche des Geisons und die durchlaufenden Leisten über Fries
und Architrav rot gefärbt. Die glatten Vorderflächen blieben weiß,
ebenso die Säulen (mit Ausnahme der vier Ringe unter dem Kapitäl).

Das schräge Giebeldach steigt in einem Winkel von 13½ Grad
an. An den Frontseiten rahmt es mit dem wagrecht darunter durch-
geführten
Kranzgesims das 28,35m lange, 91cm tiefe, in der Mitte
3,46m hohe Giebelfeld ein. Die Rückwand war rot gefärbt, so daß
die Statuengruppen (S. 542) sich kräftig abhoben. Ausgebauchte,
mit einem Kranz aufgerichteter Blätter bemalte, 47cm hohe Rinn-
leisten
(simae) über den Giebelbalken verhinderten den Wasser-
abfluß
nach den Frontseiten. Auf der Höhe des Giebels stand eine
freigearbeitete Palmette, auf jeder Ecke ein goldener Ölkrug.
Das auf teils hölzernem, teils steinernem Gerüst ruhende Dach be-
stand
aus 3cm starken Platten parischen Marmors; am unteren Rand
standen zierliche Stirnziegel, zwischen denen das Regenwasser ab-
floß
; die Löwenköpfe an beiden Enden der Langseiten hatten nur
ornamentalen Zweck.

Das eigentliche Tempelhaus, die Cella, welche von der äußeren
Säulenhalle wie von einem prachtvollen Baldachin umgeben ist,
liegt wiederum zwei Stufen höher als der Stylobat. Sechs 10m hohe
dorische Säulen bilden mit den vorspringenden Langseiten an jeder
Front eine Vorhalle. Über dem Architrav umzog das ganze Ge-
bäude
ein Fries, der jedoch fast nur noch auf der Westseite an Ort
und Stelle erhalten ist (vgl. S. 542). Die Vorhallen waren durch
hohe Bronzegitter zwischen den Säulen abgeschlossen. Aus der
östlichen trat man durch eine schwere Doppeltür in das Innere,
welches eine Scheidewand in eine östliche und eine kleinere west-
liche
Hälfte teilte. Jene, der eigentliche Tempelraum, hieß nach
ihrer Länge Hekatompedon (vgl. S. 543). Zweimal neun dorische
Säulen schieden sie in drei Schiffe. Auf dem dunkleren Viereck im
Bodenbelag stand das berühmte, über 13m hohe Goldelfenbeinbild
der Athena Parthenos von Phidias. Eine hölzerne, gewiß reich